Tierwohl – einfach weiter so
Die von Bundesminister Cem Özdemir vorgeschlagenen Haltungsform-Kennzeichnungen sind eine Einladung an die Industrie nach dem Motto „einfach weiter so“. Sie umfasst lediglich die Haltungsformen, die heute größtenteils im industriellen Maßstab angewandt werden. Bäuerlich geprägte Haltungsformen mit durchgehender Freilandhaltung, eigener Futterversorgung, Verzicht auf prophylaktische Arzneimittelgabe und Weideschlachtung werden in Haltungsform 4 oder „Bio“ eingeordnet, obwohl diese Haltungsformen deutlich mehr Tierwohl bieten.
Damit fehlt die versprochene Klarheit für Verbraucher. Kunden die eine echte Alternative zur industriell geprägten Tierhaltung suchen, werden wieder den Werbeaussagen von Erzeugern und Produzenten vertrauen müssen.
Echte Veränderung kann ein solches Label nur bringen, wenn es Ziele definiert, die für die meisten Tierhalter derzeit nicht erreichbar sind. Ähnlich dem Energie-Label A, dass derzeit kaum erreichbar ist - es schafft beim Produzenten jedoch den Anreiz besser zu werden. Diese Anreize fehlen beim Tierwohllabel vollständig, wer die höchste Haltungsform erreicht hat, hat keinen Anreiz mehr für weitere Verbesserungen.
„Der Landwirtschaftsminister erweist mit seinem Vorschlag Verbrauchern, Landwirten und Tieren einen Bärendienst. Grundlegende Änderungen und Verbesserungen in der Tierhaltung werden damit nicht gefördert und der Verbraucher mit einer unzureichenden, intransparenten Kennzeichnung allein gelassen“, fasst Veronika Lindner, Vorsitzende des Verwaltungsrats der Lindner Group SE, den Gesetzesentwurf zusammen.
Land.Luft hat mit der Kennzeichnung #tierglück bereits Anfang des Jahres einen eigenen Weg beschritten. Unsere Kunden wissen: #tierglück ist weit mehr als jede Haltungsform von 1 bis bio zu bieten hat. Mehr Informationen zur Haltungsform #tierglück sind auf der Webseite tierglueck.landluft.bio zusammengefasst.